Sportlerernährung Restlos ausverkauft
Motivierte Teilnehmer, spannende Referenten und ein zufriedener Veranstalter. Die UGB-Tagung vom 4.-5. Mai 2018 lockte mit ihren spannenden Themen rund 450 Ernährungsinteressierte nach Gießen.
Motivierte Teilnehmer, spannende Referenten und ein zufriedener Veranstalter. Die UGB-Tagung vom 4.-5. Mai 2018 lockte mit ihren spannenden Themen rund 450 Ernährungsinteressierte nach Gießen.
Um die Leistung zu steigern oder für eine gute Figur: Früher oder später interessiert sich fast jeder, der Sport treibt, für seine Ernährung. Doch welche Lebensmittel sind die richtigen? Brauche ich für mehr Muskeln auch mehr Protein? Und wie viel Sport muss es sein, damit ich abnehme?
Kreatin, Carnitin und Coffein sollen die Leistungsfähigkeit steigern – zumindest wenn man den Versprechen der Hersteller glaubt. Aber nur die wenigsten Präparate bringen tatsächlich einen Vorteil.
Längst sind nicht mehr nur Calcium, Magnesium oder Eisen als Nahrungsergänzung gefragt. Auch Zink ist in Mode gekommen. Wer gestresst ist, zu Infekten neigt oder intensiv Sport treibt, soll seinen Körper mit Zink wieder auf Vordermann bringen können. Was ist dran an den Werbeversprechen?
Damit unser Körper Energie für sportliche Leistungen bereitstellt, laufen im Stoffwechsel komplizierte Vorgänge ab. Wer das Zusammenspiel von Energiegewinnung, Training und Ernährung kennt, kann aus sich die bestmögliche Leistung herausholen.
Sportler, die bei allen Wetterlagen im Freien trainieren, sind einem erhöhten Krankheitsrisiko ausgesetzt. Während mäßiger Ausdauersport (etwa täglich 30 Minuten Joggen) das Immunsystem sogar stärkt, sind Infektionen der Atemwege bei Leistungssportlern eine geradezu typische Erkrankung. Insbesondere direkt nach einem Training an der anaeroben Schwelle und darüber oder nach mehreren Stunden Ausdauersport sind die Kräfte des Immunsystems gebunden.
Koffein ist ein psychostimulierendes, zentralanregendes Alkaloid, das unter anderem in Kaffee, grünem und schwarzem Tee, Cola und Energydrinks enthalten ist. Als besondere Eigenschaft des Koffeins wird immer wieder seine leistungssteigernde Wirkung herausgestellt. Dabei sind allerdings auch Nebenwirkungen, wie Nervosität, Verdauungsstörungen, Herzrasen und Schwindel zu berücksichtigen.
Kreatin zählt zu den so genannten leistungsfördernden Wirkstoffen. Es soll die Energiereserven erhöhen, Energiebereitstellung verbessern, Muskelzuwachs fördern und sportbedingte Zellschäden reparieren können. Es ist freiverkäuflich erhältlich und besonders bei Bodybuildern und zunehmend auch bei Ausdauerathleten beliebt.
Auch in der kalten Jahreszeit sollten Sportler darauf achten, dass sie genügend trinken. Die Schweißproduktion ist auch bei niedrigen Außentemperaturen höher als viele annehmen. Wer die Wasserverluste gleich wieder ausgleicht, schützt sich damit vor Leistungseinbrüchen, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Muskelkrämpfen.
In den letzten Jahren wurde zur Gewichtsreduktion vor allem die Low Carb-Diät propagiert. Die Diät setzt auf einen weitgehenden Verzicht von Kohlenhydraten. Das heißt, Brot, Kartoffeln und andere kohlenhydratreiche Lebensmittel werden möglichst wenig verzehrt.
So genannte MCT-Fette, Fette mit Fettsäuren mittlerer Kettenlänge, sollen im Ausdauersport als zusätzliche schnell verfügbare Energiequelle dienen und so die Glykogenreserven schonen.
Eine Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit konnte jedoch nicht eindeutig bewiesen werden. Außerdem haben sich die MCT-Fette bei vielen Sportlern bereits in kleinen Mengen als schlecht verträglich erwiesen.
Die gesundheitlichen Versprechungen, die Barry Sears für seine Leistungsdiät gibt, sind wissenschaftlich nicht bewiesen. Die Begründungen, die Sears für seine genauen Ernährungsrichtlinien gibt, sind sicherlich fraglich.
Unter Belastung beträgt die maximal mögliche Zufuhr 30 g MCT, da größere Mengen in der Regel zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Eine Verlängerung oder Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit durch Schonung der Glykogenreserven tritt bei Zufuhr verträglicher MCT-Mengen nicht auf.
Ein Anstieg von Freien Radikalen im Muskel bei intensiven körperlichen Belastungen ist beim Menschen nicht bewiesen. Bei Ausdauer trainierten Personen ist zudem die Aktivität antioxidativer Enzymsysteme im Muskel höher. So ist davon auszugehen, dass eine vollwertige Mischkost, die eine ausreichende Energiezufuhr gewährleistet, den Bedarf an antioxidativ wirksamen Nährstoffen auch bei Sportlern deckt.
Das Konzept "glykämischer Index" ist umstritten. Verschiedene Wissenschaftler glauben, dass sich durch die "richtigen" Kohlenhydrate möglicherweise Diabetes und koronare Herzerkrankungen vorbeugen lassen. Einige populäre Abnehmdiäten schwören sogar auf den "Glyx" als effektives Mittel, um das Idealgewicht zu erreichen.
Proteinhaltige Aufbaupräparate sind unter Sportlern der Renner. Nicht nur Profis, sondern vor allem ambitionierte Freizeitsportler wie Bodybuilder oder Triathleten greifen häufig zu den Pulvern und Drinks. Dabei reicht das Protein aus unseren Lebensmitteln selbst bei vegetarischer Kost für Höchstleistungen aus.
In Sportlerkreisen kursiert häufig die Meinung, dass zum Muskelaufbau mehr Protein erforderlich sei, als üblicherweise über die tägliche Nahrung zugeführt wird. Es besteht jedoch keinerlei Notwendigkeit für eine Extraportion an Eiweiß, weder für Ausdauer- noch für Kraftsportler.
Ob Nudeldiät oder Carbo-Loading-Parties vor Wettkämpfen – Kohlenhydrate nehmen in der Sportlerernährung eine herausragende Stellung ein: Sie sind schnell verfügbar, können im Muskel gespeichert und kurzzeitig sogar ohne Sauerstoff genutzt werden.
Durch intensive körperliche Belastung steigen die Zinkverluste über Schweiß und Urin deutlich an. Bei einer ausgewogenen, den Energiebedarf deckenden Ernährung können Sportler den Zinkbedarf jedoch über die erhöhte Nahrungsaufnahme decken.