Das Thema „in-vitro-Fleisch“ nimmt in der Diskussion um zukünftige Ernährungstrends eine wachsende Rolle ein. Tierethische Gründe und Klimaschutzaspekte scheinen auf den ersten Blick klar für das Kunstfleisch zu sprechen. Doch lassen sich die Probleme, die durch den hohen Fleischkonsum weltweit entstehen, damit wirklich lösen?
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Glyphosat ist der Wirkstoff des auch bei Kleingärtnern populären Unkrautvernichters „Roundup“. Es ist das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid. Das bleibt nicht ohne Folgen. Ökologische Schäden nehmen ebenso zu wie gesundheitliche Probleme von Feldarbeitern.
Ob Klärstoffe im Wein, Fleischkleber im Schinken oder Frischhaltemittel in Brot und Brötchen – in etlichen verarbeiteten Lebensmitteln stecken Stoffe, von denen Verbraucher nie erfahren, weil sie nicht gekennzeichnet werden müssen.
Die Nachfrage nach Fisch steigt. Über ein Viertel der Fischproduktion stammt bereits aus Aquakulturen. Um diesen Anteil weiter zu steigern, setzt die Forschung seit den 80er Jahren auf gentechnisch veränderten Fisch. Die Folgen für die Natur sind nicht absehbar.
Die Pläne liegen in den Schubladen, die Patente sind bereits angemeldet: Gentechniker basteln an Pflanzen, die nach der ersten Ernte unfruchtbar werden. Damit würden Bauern gezwungen, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen.
Gen-Mais wird nun auch in Deutschland kommerziell angebaut. Verunreinigungen von ökologischen und konventionellen Lebensmitteln sind nicht auszuschließen. Biobauern fürchten um ihre Existenz.
Seit rund 100 Millionen Jahren bestäuben Bienen die verschiedensten Blütenpflanzen und produzieren nebenbei wertvollen Honig. Doch jetzt scheint die natürliche Süße so bedroht wie nie zuvor: Bienensterben in den USA, Antibiotika-Rückstände im Honig sowie genetisch manipulierte Pflanzen zerstören die Qualität des Naturprodukts.
Beinahe monatlich kommen neue Lebensmittelskandale ans Licht. Mal sind es mit Dioxin verunreinigte Eier oder verdorbenes Fleisch, mal sind es pestizidverseuchte Gemüse oder illegaler Genreis. Oft schaffen die unüberschaubaren Strukturen der Lebensmittelwirtschaft den Boden für die Skandale. Kann Bio uns davor schützen?
Jetzt hat sich bestätigt, wovor Genkritiker immer warnten: Gentechnisch veränderte Lebensmittel landen längst unbemerkt auf unserem Teller. Genveränderter Reis kam in den Handel, obwohl er nicht zugelassen ist.
Öko-Lebensmittel erleben derzeit einen Boom. Kein Wunder nach Skandalen wie BSE oder Wachstumsförderern in der Tiermast. Denn mit dem Griff zu Bioprodukten kaufen die Verbraucher nicht nur ökologische Qualität, sondern zugleich auch mehr Sicherheit.
Der Anbau von Genpflanzen und die Verwendung transgener Organismen in der Lebensmittelindustrie sind heute schon Realität. Verbraucherschützer befürchten gesundheitliche Folgen und warnen vor einer Zunahme an Allergien, unwirksamen Antibiotika und ungeahnten Nebeneffekten.
Die meisten Verbraucher lehnen Gentechnik ab. Dennoch sind unsere Lebensmittel nicht mehr völlig frei von der umstrittenen Technik. Verbraucherschützer fordern eine bessere Kennzeichnung, damit Verbraucher sich bewusst für oder gegen Genfood entscheiden können.
In deutschen Supermärkten sind nur vereinzelt Produkte mit einem Hinweis auf gentechnisch veränderte Zutaten zu finden. Tatsächlich kommen aber viele Lebensmittel bei ihrer Herstellung mit der umstrittenen Technik in Berührung. Etwa 80 Prozent aller in der Lebensmittelindustrie eingesetzten Enzyme werden mit Hilfe von Gentechnik produziert.
Es gibt sie noch: Bio-Lebensmittel, die 100 Prozent frei sind von gentechnischen Verunreinigungen. Doch um saubere Erzeugnisse zu gewährleisten, müssen Biolandwirte und -hersteller großen Aufwand betreiben. Die Kosten haben die Biokunden zu tragen.
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