Ein höheres Risko für Übergewicht, Karies und Diabetes. Der weltweit hohe Zuckerkonsum bleibt nicht ohne Folgen für die Gesundheit. Doch das ist nicht alles. Die steigende Nachfrage verdrängt Anbauflächen für Grundnahrungsmittel und schadet Umwelt und Klima. Das zeigt sich insbesondere in Ländern des Globalen Südens.
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Die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit sind erst in letzter Zeit verstärkt in den Fokus gerückt. Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG e.V.) beschäftigt sich unter anderem mit den Auswirkungen unserer Ernährung auf den Planeten. Dort aktiv ist Dr. Lisa Pörtner. Wir haben die Internistin gefragt, was passieren muss, um dem Klimawandel entgegenzusteuern.
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Unter dem Titel „Zukunft sichern – Risiken meiden“ veranstaltete der UGB vom 6.-7. Mai 2022 seine diesjährige Jahrestagung. Mehr als 300 Teilnehmende schalteten sich zum Online-Kongress zu und diskutierten mit den Referent:innen Fragen zu gesellschaftlicher Verantwortung einer nachhaltigen Lebensweise und neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen.
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Das Konzept der Ökoroutine plädiert dafür, die Verhältnisse in Richtung Nachhaltigkeit zu ändern. Dann ändert sich auch unser Verhalten und ökologisches Handeln wird zum Standard.
Unser persönlicher Lebensmittelkonsum beansprucht Umweltressourcen weltweit. Von den realen Auswirkungen bekommen wir jedoch kaum etwas mit. Anschauliche Zahlen des Umweltbundesamtes verdeutlichen die globalen Umweltfolgen unseres Konsums.
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Wenn von Ernährung die Rede ist, dann geht es oft um gesundes Essen, um die Hungernden in der Welt, die Missstände der Tierhaltung oder – im Zuge von Fridays for Future – manchmal auch um Klimaschutz. Selten aber werden diese Diskussionsstränge systematisch zusammengedacht. Das jedoch ist dringend nötig.
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Zum Klimaschutz wird von uns verlangt, weniger zu fliegen. Doch realistischer ist es, die Fliegerei insgesamt zu limitieren. Das Konzept der Ökoroutine macht Schluss mit umweltmoralischen Appellen und plädiert dafür, die Verhältnisse zu ändern. Dann wandelt sich auch das Verhalten und ökologisches Handeln wird zum Standard.
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Auch eine Waschmaschine kann technische Nährstoffe liefern. Die Idee, sämtliche Ver- und Gebrauchsgüter konsequent in Rohstoffkreisläufe zurückzuführen, ist zwar nicht neu, angesichts des Klimanotstands aber aktueller denn je.
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Unser großer Appetit auf Fleisch und die damit zusammenhängende Tierhaltung stehen immer wieder in der Kritik. Sie tragen zur Klimaerwärmung bei, belasten das Trinkwasser und verschmutzen die Luft.
In Muscheln, Fischen oder Honig und auch im Trinkwasser tauchen immer öfter kleinste unsichtbare Plastikteilchen auf. Sie stammen aus Kosmetika, Zahnpasta oder Plastikverpackungen. Was das für unsere Gesundheit und die Umwelt bedeutet, ist noch wenig erforscht. Klar ist schon heute, dass wir vor einem Riesenproblem stehen, das nicht schnell zu lösen ist.
Hunger in der Welt, Klimakatastrophen und Artensterben machen deutlich: Die Land- und Ernährungswirtschaft kann nicht so weitermachen wie bisher. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft fordert daher eine umfassende Ernährungswende – und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt.
Das Heft macht die Zusammenhänge zwischen unseren Konsumgewohnheiten und deren sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen deutlich. Dabei bleibt es nicht bei grauer Theorie. Vielmehr zeigen verschiedene Beiträge auf, wie sich durch unser Handeln JETZT die Verhältnisse verbessern lassen: Sei es durch Urban Gardening, Initiativen für Collaborative Consumption oder einen nachhaltigen Ernährungsstil.
Ob EHEC oder Dioxin – auch Biolebensmittel bleiben nicht vor Skandalen verschont. Und dennoch: Die Qualität ökologisch erzeugter Produkte ist besser als die konventioneller. Das belegen etliche Studien der letzten Jahre.
Die Agrarpolitik der EU hat entscheidenden Einfluss auf die Weltmarktpreise. Jahrelange Subventionen haben vor allem den Kleinbauern in Afrika geschadet. Nun geht die Diskussion über die Gestaltung der gemeinsamen Agrarpolitik ab 2014 in eine neue Runde.
Lebensmittel aus Übersee machen über zwei Drittel des Transportaufwands aller in Deutschland konsumierten Lebensmittel aus. Dabei wird deutlich mehr Primärenergie wie Benzin verbraucht und ein Vielfaches an Schadstoffen ausgestoßenen als bei heimischen Produkten.
Gesund essen, Leckeres genießen und gleichzeitig die Umwelt schonen - mit der Vollwert-Ernährung ist das ganz einfach.
Die Nachfrage nach Fisch steigt. Über ein Viertel der Fischproduktion stammt bereits aus Aquakulturen. Um diesen Anteil weiter zu steigern, setzt die Forschung seit den 80er Jahren auf gentechnisch veränderten Fisch. Die Folgen für die Natur sind nicht absehbar.
Beinahe monatlich kommen neue Lebensmittelskandale ans Licht. Mal sind es mit Dioxin verunreinigte Eier oder verdorbenes Fleisch, mal sind es pestizidverseuchte Gemüse oder illegaler Genreis. Oft schaffen die unüberschaubaren Strukturen der Lebensmittelwirtschaft den Boden für die Skandale. Kann Bio uns davor schützen?
Verschmutzte Flüsse,Schadstoffe in Lebensmitteln, Kinderarbeit und ausgebeutete Plantagenarbeiter - meist fühlen wir uns diesen Problemen machtlos ausgeliefert. Doch mit einer gezielten Lebensmittelauswahl kann jeder etwas für eine lebenswerte Zukunft tun.