Wie sind Kokosfett und –öl zu bewerten?

Kokosfett und Kokosöl sind hoch erhitzbar und für die warme wie kalte Küche geeignet. Aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht sollten sie aber nur gelegentlich hochwertige, pflanzliche Öle ergänzen.

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Kokosfett und -öl bestehen zu über 90 % aus gesättigten Fettsäuren, die allgemein gesundheitlich als ungünstig gelten. Allerdings ist die pauschale Aussage, gesättigte Fettsäuren seien schädlich, ungenau und kann differenzierter dargestellt werden.

Kurz- und mittelkettige gesättigte Fettsäuren mit einer Kettenlänge von bis zu 12 Kohlenstoffatomen sind sogar eher als positiv anzusehen. Unter den langkettigen gesättigten Fettsäuren sind insbesondere Myristin- und Palmitinsäure bedenklich. Stearinsäure, ebenfalls eine langkettige gesättigte Fettsäure ist gesundheitlich als neutral einzustufen. Etwa die Hälfte der gesättigten Fettsäuren in Kokosfett sind mittelkettige gesättigte Fettsäuren. Die dominierende Fettsäure ist die mittelkettige Laurinsäure mit einem Anteil von etwa 45 % im Kokosfett und mit bis zu 50 % im Kokosöl. Auch deshalb ist die Bezeichnung „Gift“ für Kokosöl völlig überzogen. Dennoch ist ein hoher Konsum an Kokosöl ungeeignet, die Zufuhr an den erwünschten essenziellen ungesättigten Fettsäuren zu verbessern, weil kaum welche enthalten sind.

Für den Haushalt werden sowohl das Kokosöl und Kokosfett verwendet. Beide werden aus der Kokosnuss hergestellt. Mit Hilfe von chemischen Lösungs- und Reinigungsmitteln wird Kokosfett konventionell aus frischem Kokosfleisch gelöst und teilweise gehärtet, wodurch es zur Entstehung unerwünschter Trans-Fettsäuren kommen kann. Fetthärtung und der Einsatz chemischer Hilfsstoffe sind bei der Gewinnung von Bio-Kokosfett nicht zugelassen. Natives Kokosöl wird schonend aus dem Fruchtfleisch gepresst und danach nicht weiter aufbereitet, wodurch es seinen Geschmack nach Kokos behält. Dies sollte bei der Zubereitung von Gerichten bedacht werden.

Kokos- und auch Palmkernfett sind aufgrund der starken Verarbeitung und auch wegen der sehr langen Transportwege aus ökologischen Gründen nicht zu empfehlen. Wird doch einmal Kokosfett oder Kokosöl gekauft, sollte man darauf achten, hochwertige, native Bio-Produkte auszuwählen. Wie Palmöl wächst Kokosöl in ökologisch sensiblen Regionen, zum großen Teil in denselben. Eine erhöhte Nachfrage führe u.a. zur Benötigung größerer Flächen und mehr Treibhausgasemissionen. Im Vergleich zu Palmöl (3,3 Tonnen pro Hektar) ist der Öl-Ertrag gering, er liegt für Kokosöl bei 0,7 Tonnen pro Hektar.

Für den regelmäßigen Einsatz in der Küche sind hochwertige pflanzliche Öle wie Oliven-, Raps- und Walnussöl dem Kokosöl oder –fett vorzuziehen. Sie senken durch ihren hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren das Herzinfarktrisiko und versorgen den Körper mit essenziellen Fettsäuren.

Stand: 2018

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