Gesundheit im Betrieb
In ihrer Jugend hat Modesta Bersin, Jg. 1955, eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau absolviert. Bereits als Kind der Natur sehr verbunden, wurde ihr das Thema Ernährung und Gesundheit in den letzten zehn Jahren immer wichtiger. Aus diesem Grund hat sie sich zur UGB-Gesundheits-Trainerin Bereiche Ernährung und Lebensstile (heute: Persönlichkeitsförderung) weitergebildet. Es folgten die Ausbildungen zur UGB-Fastenleiterin und zur DDG-Diabetesassistentin. Heute ist sie vor allem in der betrieblichen Gesundheitsförderung aktiv.
Zusammen mit Krankenkassen hatte ich vor einigen Jahren begonnen, an Gesundheitstagen und -wochen in Betrieben teilzunehmen. Bei diesen Aktionen hat die Krankenkasse sich vorgestellt, der Gesundheitsdienst, das heißt Betriebsärzte mit Team, oder eine Apotheke ermittelten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Blutzucker, Fettanteil und BMI; ich war für die Ernährungsfragen zuständig und konnte in diesem Zusammenhang auf meine Aktivitäten wie Kurse und Beratungen hinweisen. Durch Kontakte zu Krankenkassen und Gesundheitsdienst arbeite ich mittlerweile bis zu zwei Tagen in der Woche in Firmen mit persönlichen Einzelberatungen, immer in Zusammenarbeit mit Betriebsärzten. Zudem halte ich regelmäßig Vorträge und schreibe Texte für die Werkszeitung, um das Bewusstsein der Arbeitnehmer für ihre Gesundheit zu steigern. Dadurch ist es uns mittlerweile fast gelungen, die Beratungsresistenz vieler Männer zu durchbrechen.
Idealerweise gibt es in manchen Firmen Lotsen - das sind Mitarbeiter, die gesundheitsbildende Aktivitäten in Firmen koordinieren -, die die Arbeitnehmer auf die betriebsinternen Angebote wie Ernährungsberatung, sportliche Aktivitäten, Suchtberatung, physiotherapeutische Maßnahmen und Entspannungskurse hinweisen. Außerdem bietet die Berufsgenossenschaft einiges an. Die Kurse in den Betrieben sowie die der Berufsgenossenschaft werden dabei stärker angenommen als die Kurse bei den Bildungsstätten.
Die persönliche Einzelberatung in den Betrieben wird vor allen Dingen von Männern nachgefragt, während Frauen lieber Kurse besuchen. Die Lösung, die ich anbiete, ist die Kunst der kleinen Schritte. So überfordere ich die Menschen nicht noch zusätzlich mit einer Ernährungsumstellung, sondern versuche sie eher zu entstressen. Meine Aufgabe besteht darin, den Mensch auf dem Weg zu einem bewussteren Lebensstil zu begleiten, ihn zu akzeptieren, wie er ist, egal welchen Beruf er hat, welche Probleme oder wie schnell er was umsetzen kann.
"Für mich ist mein Job ein Lebensweg"
Aufgewachsen auf einem großen Bauernhof, hatte ich zur Natur stets eine enge Verbindung. Mein Bauchgefühl hat mich auch später immer zu natürlichen Lebensmitteln hingezogen. Die Ausbildung beim UGB war für mich ein ideales Fundament. Zunächst bot ich Praxiskurse wie Brotbacken oder Kochtreffs an, dann folgten Fastenkurse. Mit der Ausbildung zur Arzthelferin und Diabetesassistentin erwarb ich zusätzlich Erfahrung in einer internistischen Praxis, viele Hospitationen in Kliniken kamen dazu. Fortbildungen im Entspannungsbereich, auch sprituelle Kurse bei den Jesuiten in der Schweiz haben meinen Kursstil sehr geprägt.
Auch nach der Ausbildung an der UGB-Akademie waren und sind mir die Fortbildungen, Symposien, das UGB-Forum und vor allen Dingen die Partnerschaft mit dem Verband sehr wichtig. Kontakte, die sich im Laufe der Jahre ergeben haben, konnte ich über die Landesgrenzen hinweg zu einem funktionierenden Netzwerk ausbauen. So ist die Nachfrage nach meinen Angeboten enorm. Es sieht im Moment so aus, dass Ernährungsberatung mit anderen Berufen zusammen am besten ankommt, zum Beispiel mit Sportleitern oder Heilpraktikern mit Ernährungsausbildung. Heute bin ich dankbar für einen spannenden Lebensweg, die Begegnungen mit Kollegen und mit meinen Teilnehmern, die ich begleiten dufte und darf, für Herausforderungen, an denen ich wachse. Ganz gespannt gehe ich in die Zukunft.
Mehr Infos über die Ausbildung zum/r UGB-Gesundheits-Trainer/in Ernährung erhalten Sie hier.
Quelle: Bersin, M.: UGB-Forum 224-225