Kochen mit Kindern -
Die Kochlöffelbande

Kinder sind zwar kritische Esser, aber auch neugierige. Wenn sie beim Kochen selbst aktiv werden dürfen, lassen sie sich schnell für eine gesunde Ernährung begeistern. UGB-Gesundheits-Trainerin Silke Rettig führt bereits mit Vorschulkindern erfolgreich Kochkurse durch.

Kochkurse für Kinder></p>

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Das habe ich schon von meiner Mutter bekommen.

Kochen mit Kindern: Vom Erlebnisvortrag bis zum Ferienkochkurs

Erzieher, Lehrer und auch Gesundheits-Trainer haben die große Chance, mit einfachen Mitteln entscheidenden Einfluss auf grundlegende Gewohnheiten ihrer Schützlinge zu nehmen. Oftmals geht der erste Schritt von engagierten Eltern oder Gesundheits-Trainern aus, die auf einem Elternabend oder einem Vortrag das Thema gesunde Ernährung ansprechen. Gut kommt beispielsweise bei Groß und Klein ein Erlebnisvortrag mit Sinnesschulung an.

In der Grundschule hat die Ernährung neben ABC und Einmaleins sowieso ihren berechtigten Platz auf dem Stundenplan. Grundnahrungsmittel gehören in verschiedenen Formen schon seit langem zum Unterrichtsstoff. Auch hier können Gesundheits-Trainer mit Rat und Tat beiseite stehen, um Vollwert-Ernährung theoretisch und praktisch zu vermitteln. Sie können Arbeitsgemeinschaften an Grundschulen anbieten, beispielsweise wöchentlich zwei Unterrichtsstunden oder im Rahmen von Fördervereinen. Auch während einer Projektwoche kann das Thema Ernährung in Theorie und Praxis behandelt werden. Beliebt sind zudem Kochkurse in den Ferien in geeigneten Einrichtungen wie Kindergarten, Schulküche, Pfarrzentrum oder Familienbildungsstätte.

"Zucchini ess´ ich nicht"

So kritisch Kinder auch sind, so leicht sind sie für etwas zu begeistern, das ihnen Spaß macht. Einzelne Kochtage oder ein Kochkurs sind eine gute Möglichkeit, die Kleinen an gesunde Ernährung heranzuführen. Ein Kochkurs für Kinder stellt an den Durchführenden andere Herausforderungen als ein Kurs für Erwachsene. Wenn aber ein paar grundlegende Punkte beachtet werden (siehe Kasten), ist der Erfolg vorprogrammiert. Denn Kinder sind ehrlich und der Kursleiter merkt schnell an ihren Reaktionen und ihrer Aufmerksamkeit, ob er auf dem richtigen Weg ist.

Kochen mit Kindern - Tips zur Kursdurchführung

Eine kurze theoretische Einführung sollte beim Kochen mit Kindern nicht fehlen. Empfehlenswert ist immer eine geschlossene Einheit unter einem Motto, zum Beispiel Getreide, Geburtstagsbüfett oder Ostern. Neben der eigentlichen Nahrungszubereitung fördert das gemeinsame Kochen auch das Sozialverhalten, schult die Feinmotorik und regt die Phantasie an. In der Gemeinschaft und in der Begeisterung am eigenen Tun erweitern Kinder zudem gerne ihren eigenen kulinarischen Horizont. Auch wenn sie manche Zutaten angeblich nicht mögen, lassen sie sich von neuen Zubereitungsformen wie Zucchini-Puffer doch verlocken. Meist sind sie bereit, wenigstens eine "Ameisenportion" zu probieren, wenn sie sich schon nicht zwischen "Zwerg" und "Riese" entscheiden wollen. In den seltensten Fällen schmeckt es überhaupt nicht, im Gegenteil: Meist verlangen sie sofort einen Nachschlag. Weiterer nützlicher Nebeneffekt: Die Kinder lernen nicht nur die geschmacklichen Vorzüge der Vollwert-Ernährung kennen. Mit plausiblen Erklärungen lassen sie sich auch von der Qualität naturbelassener Lebensmittel überzeugen. Und das gemeinsame Essen, mit Anfang und Abschluss in der Gruppe, vermittelt das, was man unter Esskultur versteht.

Meist lautet die erste Frage am Ende eines solchen Kurses: "Wann geht´s weiter?" Die Antwort ist einfach: am besten zu Hause. Und meist erfolgt dann tatsächlich einige Tage später die Rückmeldung, dass Eltern oder Geschwister von der Begeisterung angesteckt und erste Gerichte nachgekocht wurden. Damit die nächste Generation voller Stolz und mit gutem Gewissen sagen kann: "Das habe ich schon von meiner Mutter bekommen."

Kochen mit Kindern: So brennt nichts an:

  • Achten Sie bei der Rezeptauswahl darauf, wie viel Zeit und welche Gegebenheiten (Platz, Geräte) zur Verfügung stehen.
  • Geben Sie den Gerichten ansprechende Phantasienamen wie Häschensalat oder Rotkäppchendessert.
  • Achten Sie in angemessenem Rahmen auf eine phantasievolle Garnierung, beispielsweise Radieschen-Mäuse oder Katzenbrötchen.
  • Die Zutaten sollten leicht zu beschaffen sein, damit die Kinder die Gerichte zu Hause nachkochen können. Kalkulieren Sie die Zutaten nicht zu knapp; beim Zubereiten wird manches direkt verzehrt.
  • Eine Begrüßungsrunde, in die sich jedes Kind einbringen kann (Lieblingsessen, eigene Küchenerfahrung), sollte nicht fehlen.
  • Beziehen Sie die Kinder in den kurzen theoretischen Teil mit ein, zum Beispiel Karten auf Plakat kleben lassen.
  • Jedes Kind sollte im praktischen Teil immer etwas zu tun haben (kein Leerlauf). Einblicke in die anderen Gruppen sind wichtig und erlaubt.
  • Planen Sie genügend Zeit für die gemeinsame Mahlzeit an der kindgerecht oder der Jahreszeit entsprechend gestalteten Tafel ein.
  • Führen Sie eine Abschlussrunde mit Kritik und Anregungen durch, sie bringt dem Kursleiter viel Aufschluss über die eigene Arbeit.
  • Jedes Kind sollte eine oder mehrere Kostproben mit nach Hause nehmen können (Vorratsdose mitbringen lassen). Eine Kursmappe kann neben den Rezepten auch Elemente aus dem theoretischen Teil und weitere Anregungen (Tischgebete, Abzählreime, Gedichte zum Kursthema) enthalten.

Quelle: Rettig, S.: UGB-Forum 2/03, S. 76-77

Wenn Sie Ideen suchen, wie Sie Kinder für eine gesunde Ernährung begeistern können, sollten Sie sich über das UGB-Praxisseminar Kochen für Kinder – Theorie und Praxis informieren.