Köstliche Geschenke

Ob zu Weihnachten, zum Geburtstag oder als Mitbringsel – mit einer nett verpackten Köstlichkeit, die Sie selbst zubereitet haben, machen Sie Freunden und Verwandten ein ganz persönliches Geschenk.

Köstliche Geschenke

"Man irrt, wenn man glaubt, dass Schenken eine leichte Sache sei," erkannte der römische Philosoph Seneca bereits vor beinahe 2000 Jahren. Das gilt heute umso mehr. Die meisten haben im Grunde alles, was sie brauchen. Was häufig fehlt, ist Zeit. Gerade das macht Selbstgemachtes wertvoll und besonders. Es sagt dem Beschenkten: „Ich habe mir Zeit für dich genommen.“



Kuchen und würzige Brühen im Glas

Selbstgemachte Marmeladen, Chutneys, Fruchtsirupe und feine Liköre oder aromatisierte Öle zählen bei manchen schon zum erprobten Geschenkerepertoire. Doch damit sind die vielfältigen Ideen noch lange nicht erschöpft. Im Tontopf gebackene Brote oder in Gläsern eingeweckte Kuchen liegen gerade im Trend. Für Kuchen im Glas eignen sich Rührteige wie Marmor-, Nuss- oder Zitronenkuchen, auch vermischt mit Obststückchen. Besonders schön sieht es aus, wenn zum Beispiel Apfel- oder Birnenspalten abwechselnd mit Teig eingeschichtet werden. Als Gläser verwenden Sie am besten Einweckgläser, die nach oben hin weiter werden. Sie werden gut eingefettet und zur Hälfte mit Kuchenteig gefüllt, offen im Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) etwa 30 Minuten gebacken und noch heiß mit Gummiring, Weckdeckel und Klammern verschlossen. Eingeweckte Kuchen sind etwa 2-3 Wochen haltbar. Kleine Gläser (100 ml) sind nicht nur für Singles besonders apart – da lässt sich der Kuchen direkt aus dem Glas löffeln.

Einzigartig sind auch Gewürz-, Kräuter- und Gemüsesalze. Damit lässt sich simpel eine eigene Instant-Gemüsebrühe kreieren, die ohne Hefe auskommt. Toll fürs Auge ist ein Rote-Bete-Salz, abgerundet mit Orangenschale und Vanille. Das Prinzip ist einfach: 300-500 Gramm Gemüse werden mit Kräutern fein geraspelt oder gehackt, mit 500 Gramm Salz vermischt und im Ofen bei maximal 40° Celsius (Umluft) getrocknet, danach im Schlagwerk oder Blitzhacker pulverisiert und völlig durchgetrocknet in Schraubgläser gefüllt. So ist das Gewürzsalz monatelang haltbar. Das Aroma kann allerdings mit der Zeit nachlassen.

Frische Kräuter in Öl konservieren

Eine feine Variante zu Kräuter- und Gemüsesalzen gewinnen Sie, wenn Sie mildes Olivenöl mit frischen Kräutern wie Petersilie oder Basilikum – gewaschen und gut getrocknet – fein pürieren. Geben Sie einen Spritzer Zitronensaft zur Farbstabilisierung zu. Das Ganze wird durch ein Mulltuch oder sehr feines Sieb abgeseiht und sollte innerhalb von etwa zwei Wochen aufgebraucht werden. Ein solch intensives, grünes Petersilienöl ist köstlich zum Beträufeln von Salaten, Suppen, Fisch oder Broten mit Aufstrich. Nach dem gleichen Prinzip haben Sie im Handumdrehen eine frische Kräuterpaste hergestellt – verwenden Sie einfach weniger Öl und geben Sie noch etwas Salz zu. In kleine Gläser gefüllt hat der Beschenkte für 2-3 Wochen eine frische Kräuterbasis im Kühlschrank, zum Beispiel für ein leckeres Pesto.

Pfeffermaronen zum Aperitif

Wer es gerne deftig mag, den erfreuen Sie sicher mit bunten Mischungen aus Butter und Kräutern, Gemüse, Früchten oder Gewürzen – von Anis bis Zitronenschale. Je nach Anlass backen Sie ein Fladenbrot, einen saftigen Hefezopf, Brötchen, Knabberstangen oder ein Saatenknäckebrot dazu – und das Geschenk ist rund. Ähnlich den Ölen können Sie Butter zum Kochen aromatisieren und landen damit sicher einen Clou (siehe Kasten).

Aromabutter

Zerschmolzene Butter leise köcheln lassen, bis sie goldbraun ist und sich hellbraune Pünktchen am Boden zeigen. Die so gewonnene Nussbutter wird durch ein Küchenpapier gefiltert. Für 200 g Aromabutter erwärmen Sie 50 g Nussbutter mit reichlich Gewürzen wie Piment, Wacholder, Zitronen-/Orangenschale oder einer arabischen Mischung mit Zimt und Kardamom und lassen es ca. 30 Minuten ziehen. 150 g Nussbutter dazugeben, schmelzen lassen und alles absieben. Gewürzkochbücher liefern weitere raffinierte Kompositionen.

Ebenso extravagant kommen in Öl eingelegte, frischkäseähnliche Bällchen daher. Dazu nehmen Sie einen fettreichen Joghurt (10 %), den Sie in einem sauberen Küchentuch etwa fünf Tage im Kühlschrank oder einer kühlen Speisekammer gut abtropfen lassen. Wenn man den Joghurt im Sieb mit einer Schüssel beschwert, genügen auch 1-2 Tage. Anschließend die Masse nach Geschmack mit frischen, klein geschnittenen Kräutern wie Petersilie, Oregano, Minze oder Basilikum und Salz verrühren. Formen Sie kleine Bällchen, die Sie in ein schönes, sauberes Glas mit Olivenöl schichten und mit einem Zweig Rosmarin und einigen roten Chilischoten dekorieren.

Sind Sie zum Weihnachts- oder Silvestermenü eingeladen? Dann bringen Sie zum Aperitif doch Pfeffermaronen mit: Butter und etwas Honig schmelzen, eine Prise Naturvanille zufügen und gegarte Maronen darin schwenken. Gestoßenen Pfeffer (schwarzer, roter und grüner gemischt) mit Fleur de sel mischen und die Maronen darin wälzen. Mit einem Zahnstocher aufspießen und in eine hübsche Box packen – voilá!

Fertiges für ganz Eilige

Bei gestressten Menschen kommen vorbereitete Fertiggerichte hervorragend an. Mischen Sie zum Beispiel für ein Risotto Rundkornreis mit getrockneten Steinpilzen, Chiliflocken und Thymian oder ein Couscous mit Kräutern und Instant-Gemüsebrühe und packen eine Flasche Tomatenpassata extra dazu. Einfach, aber lecker sind auch frisch zubereitete und kochend heiß in sterile Gläser abgefüllte Gerichte wie Eintöpfe, Tomatensoße oder Gemüsebrühe mit einem Päckchen Suppennudeln. Liebevoll umsorgend überraschen Sie in der Erkältungszeit mit guter Bio-Ingwer-Hühnerbrühe, altbewährtem Zwiebelhustensaft oder Thymian-Honig.

Es lohnt sich, das, was die Natur übers Jahr bietet, erntefrisch zu haltbaren Leckereien zu verarbeiten. Bei entsprechender Lagermöglichkeit haben Sie so jederzeit etwas zum Verschenken zur Hand. Das i-Tüpfelchen liegt in der liebevoll gestalteten Verpackung. Es braucht gar nicht viel: einfaches Packpapier, kleine Spanschachteln, Holzkistchen, bunte Paketschnur oder dekoratives Schleifenband, hübsche Stoffreste, Bilder aus Zeitschriften ausgeschnitten oder Dinge, die die Natur liefert, wie Efeu, kleine Zweige, Hagebutten ... Versehen Sie die Köstlichkeiten auf jeden Fall mit Etiketten. So liefern Sie Tipps zur Verwendung und Haltbarkeit gleich mit. Mit Liebe beim Zubereiten und Verpacken wird auch das Einfachste zu etwas Besonderem.

Quelle: Fromme, S: UGB-Forum 6/12, S. 287-288
Foto: mtremer/Fotolia.com