UGB-Stellungnahme: Vegane Ernährung
Immer mehr Menschen entschließen sich, den Verzehr tierischer Lebensmittel ganz zu meiden. Eine starke Reduzierung bietet aus Sicht der Vollwert-Ernährung eine Reihe von gesundheitlichen, ökologischen und sozialen Vorteilen. Der UGB begegnet einer völligen Absage an tierische Lebensmittel aus ethischen Gründen mit großer Achtung, hält diese aber nicht für zwingend erforderlich.
Der UGB empfiehlt besonders die vegetarische Ausrichtung der Vollwert-Ernährung. Wir respektieren aber gleichermaßen die Variante mit Fleisch und die vegane Version, um allen Menschen Handlungsalternativen anzubieten. Der UGB möchte insgesamt viele Menschen erreichen und ihnen gesundheitsförderliches Verhalten nahebringen.
Mit einer überwiegend pflanzlich ausgerichteten Vollwert-Ernährung, die geringe Mengen an Fleisch und andere tierische Lebensmittel einschließt, ist es am einfachsten möglich, sich mit allen Nährstoffen optimal zu versorgen. Aus ethischer, aber auch aus ökologischer, sozialer und gesundheitlicher Sicht empfiehlt die Vollwert-Ernährung pflanzliche, gering verarbeitete Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft zu bevorzugen. Insbesondere bei der Tierhaltung existieren große Unterschiede zur konventionellen Landwirtschaft bezüglich Haltungsbedingungen, Lebensdauer der Tiere und Herkunft der Futtermittel.
Thomas Schumacher von The Habit Rabbit" fragt UGB-Dozentin Edith Gätjen und die stellvertretende Geschäftsführerin des UGB Elisabeth Klumpp, wie der UGB zur veganen Ernährung steht und warum wir qualifizierte Fachkräfte für die vegane Ernährung brauchen.
Eine vollwertige vegane Ernährung erfordert entsprechendes Wissen über eine optimale Nährstoffversorgung, die bei Veganern nicht immer gegeben ist. Eine langfristig praktizierte, konsequente vegane Ernährung macht die Einnahme von Vitamin B12 erforderlich. Supplemente und hochverarbeitete vegane Produkte widersprechen dem Grundsatz von Werner Kollath „Lasst die Nahrungsmittel so natürlich wie möglich“.
Der UGB ist weder belehrend noch dogmatisch und macht keine engen Vorschriften, denn alle Menschen sollen über ihr Verhalten selbst entscheiden. Durch Vorbild, eigenes Erleben und Erklären von Hintergründen wollen wir positive Veränderungen des Einzelnen und in der Gesellschaft erreichen. Dabei achten wir die unterschiedlichen individuellen ethischen Anliegen zum Ernährungsverhalten und bieten interessierten Menschen Hilfestellung bei eigenverantwortlichen Entscheidungen hinsichtlich ihres Lebensstils.
Gießen, im Oktober 2014