Systemische/r EssberaterIn UGB

Ausbildung Systemische Essebratung

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In der Regel erfahren Klient:innen in der Ernährungsberatung immer, was sie essen sollten. Dabei werden auch individuelle Vorlieben und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Systemisches Denken und Handeln bewegt sich jedoch darüber hinaus hin zum Essverhalten, vom „was essen?“ zum „wie essen?“, von der kognitiven Ebene des Sollens zur emotionalen Ebene des Wollens, hin zum Tun.

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Ziele

Der Systemische Ansatz stammt ursprünglich aus der Familientherapie, lässt sich aber hervorragend in der Ernährungsberatung anwenden, da beides Beziehungsthemen sind. Der Mensch und sein Verhalten werden nicht ausschließlich individuell, sondern im Kontext seiner zwischenmenschlichen Beziehungen und seiner Umwelt betrachtet, kurz: im Kontext des Systems, in dem er lebt. Bezeichnend für ein System ist, dass jeder Teil mit jedem anderen Teil so verbunden ist, dass eine Änderung in einem Teil eine Änderung im gesamten System verursacht, ähnlich einem Mobile.

Ziel dieser Weiterbildung ist, als Berater:in eine systemische Haltung einzunehmen, bei Klient:innen Beziehungsmuster und deren Einfluss auf das Essverhalten zu erkennen und systemische Interventionen professionell anzuwenden. Durch den „Blick aufs Ganze“ eröffnen sich für den Klienten als „sein eigener Experte“ mehr Handlungsoptionen für eine nachhaltige, individuelle Veränderung des Essverhaltens. Die Haltung Systemischer Essberater:innen ist geprägt von Wohlwollen, Allparteilichkeit und Wertschätzung gegenüber der Autonomie des Menschen. Systemischem Vorgehen liegt eine lösungs- und ressourcenorientierte Gesprächsführung zugrunde. Dass der Klient eigenverantwortlich und selbstbestimmt neue Lösungen findet, ist Ziel des systemischen Prozesses.

Zielgruppe

Die Fortbildung ist geeignet für alle Ernährungsberatungskräfte, die Klient:innen in deren Veränderungsprozessen begleiten und in ihren jeweiligen Systemen dabei unterstützen möchten. Insofern stellt die Fortbildung eine Erweiterung der Möglichkeiten und Kompetenzen der klassischen Ernährungsberatung dar. Fachspezifisches Ernährungswissen wird vorausgesetzt, da es nicht Inhalt der Fortbildung ist. Zur Qualitätssicherung sind Systemische Essberater:innen verpfichtet, sich regelmäßig fortzubilden

Qualifikation
1. Fachliche Kompetenz:
Ein tieferes Verständnis von Essen, als ein im System erlerntes Verhalten mit gesunden und kranken Anteilen - körperlich, seelisch/emotional und sozial. Es werden Ernährungsfachinhalte vorausgesetzt, jedoch in diesem Seminar nicht vermittelt.

2. Praktische Kompetenz:
Die gezielte Nutzung von systemischen Interventionen von der Auftragsklärung über Fragetechniken bis hin zu Arbeitshilfen – sowohl bei Einzel-, als auch bei Familien- und Gruppenberatung.

3. Methodische Kompetenz:
Lösungs-, ressourcen- und kontextorientiertes Arbeiten mit Ratsuchenden, die als eigene Experten für die Lösung ihrer Probleme betrachtet werden. Anwendbarkeit und gelingender Transfer in die jeweiligen Arbeitskontexte unabhängig von bestehenden Strukturen und Vorgaben.