UGB-Symposium
Menschen stark machen
Sicher auftreten und ausdrucksstark sprechen, ist in allen Lebenslagen hilfreich. Für Kursleiter ist ein gesundes Selbstbewusstsein aber besonders wichtig, um andere überzeugen und motivieren zu können. Den richtigen Ton treffen, ohne zu verletzen, einen Witz einbauen, ohne den anderen lächerlich zu machen, will gelernt sein. Wie das gelingt, wie sich Konflikte fair lösen lassen und wie man mit Ratsuchenden auf gleicher Augenhöhe kommuniziert, waren nur einige Themen des Symposiums "Menschen stark machen", zu dem der UGB vom 31.03.-02.04.2006 und vom 06.-08.10.2006 einlud.
Die wissenschaftliche Leiterin der UGB-Akademie,
Wiebke Franz, eröffnete die Veranstaltung.
Jeder Mensch sucht nach einem Sinn für seine Existenz und hat das Bedürfnis danach, gut zu sein. Das Selbstideal scheint diese Bedürfnisse zu erfüllen. Der Pferdefuß daran aber ist: Man fühlt sich nur dann gut, wenn man den eigenen Ansprüchen entspricht. Das kann zu Burnout führen, weil wir unser Selbstideal niemlas ganz erreichen können. Besser ist, sich zu erlauben, die eigenen "Schattenseiten" zu leben, ermutigte Jürgen Gündel, Psychologe aus Mannheim die Teilnehmer. Um das Gefühl des Ausgebranntseins zu bekämpfen, ist Mut erforderlich, die problematische Situation für sich günstiger zu gestalten, riet Psychologe Peter Berger. Doch auch die Rahmenbedingungen müssen dann verändert werden. Eine humorvolle Sichtweise kann helfen, selbst verfahrenen Situationen etwas abzugewinnnen. Frei nach dem Motto: "Ich bin gut, ich könnte noch viel schlechter sein." Doch Humor ist mehr als Erheiterung. Dr. Michael Titze zeigte auf, dass Humor auch von geistiger Kompetenz zeugt, die es schafft, entspannter an bestimmte Dinge heranzugehen.
Die richtige Sprache finden
in jedem von uns mehrere Stimmen laut werden, die sich nicht immer einig sind. Diese innere Pluralität ist normal, beruhigte Marcus Poenisch. Sein Entwicklungsauftrag lautete: "Werde Leiter deines Inneren Teams!" Das heißt, man sollte innere Klarheit für sich schaffen. Nur dann könne man auch eindeutig kommunizieren.Um besseren Anklang beim Zuhörer zu finden, ist neben einer klaren Botschaft eine sichere Stimme entscheidend. Gisela Jörgens, Opersängerin und Stimmtrainerin ermutigte die Teilnehmer dazu, authentisch zu bleiben. Wer in seiner natürlichen Stimmlage spricht, kurze Sätze sagt und dabei am Ende die Stimme etwas senkt, gewinnt Sicherheit beim Sprechen und mehr Ausdruckskraft. Um richtiges Zuhören geht es dagegen beim Motivational Interview. Das aufmerksame Zuhören mit einer kurzen Zusammenfassung des Gesagten mit anderen Worten ist hilfreich, um herauszufinden, was dem Ratsuchenden wirklich wichtig ist. Es vermittelt Empathie und verhindert den Aufbau von Widerständen, erklärte Dr. Ralf Demmel. Damit ist die Voraussetzung für Verhaltensänderungen geschaffen.
Opernsängerin und Stimmtrainerin Gisela Jörgens aus
Frankfurt zeigte, wie die Atmung zum Motor für die
Stimme werden kann.
Selbstvertrauen und positives Denken
Glück ist Vererbung plus Lebensumstände plus Wille. Das Gute an dieser Formel ist, so Gisela Rutz, dass der Wille entscheidend ist. Wer seine Stärken so oft wie möglich einsetzt, optimistisch bleibt und Vergnügen genießt, besitzt die besten Voraussetzungen zum Glücklichsein. Mut dazu steht am Anfang - Glück am Ende. Dazu können auch andere beitragen. Denn soziale Unterstützung ermutigt. Jürgen Dittmar empfahl, dazu auf andere Menschen zuzugehen und auch Kritik annehmen zu lernen. Diese sozialen Fertigkeiten sollte man wie Muskeln regelmäßig trainieren. Wer weiß, bei welchen Tätigkeiten die Augen vor Begeisterung funkeln, ist seinem persönlichen Ziel schon etwas näher. Auf spritzige Weise ermutigte Hermann Refisch die Teilnehmer, dieses Ziel hartnäckig zu verfolgen, Miesepeter zu meiden und Unangenehmes nicht auf die lange Bank zu schieben. Dann gelingt der Schritt vom schön wär´s zum geschafft. Auch die sechs Workshops des ausgebuchten Frühjahrssymposiums kamen gut an. Besonders begehrt waren die Übungen zur Persönlichkeitsstärkung, das Coolness- sowie das Mutmach-Training.
Hermann Refisch motivierte die Teilnehmer
ihre Ziele und Visionen hartnäckig zu verfolgen.