Tagungsbericht: Beratung und Kurse souverän managen
Für den Erfolg von Ernährungsberatern kommt es auf eine genaue Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen ebenso an, wie auf das Wissen um verschiedene Denkstrukturen. Das führte der erste Referent, Wirtschaftsexperte Thomas Kis aus Männedorf, in seinem Vortrag über den Weg zu mehr Eigenmotivation aus. Diese lässt sich ebenso erlernen wie Optimismus. Dr. Susanne Fenner, Naturwissenschaftlerin aus Gelterkinden, berichtete von wissenschaftlichen Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass Optimismus und Pessimismus erblich mitbedingt seien. Dennoch könne man eine positive Lebenseinstellung trainieren, so ihr Fazit.
Männer müssen leiden
Wer kennt das nicht, dass die Klienten sich nicht an die Empfehlungen halten? Ernährungsberaterin Brigitta Furrer-Engler aus Flumenthal empfahl, dass man vor allem herausfinden müsse, warum Klienten uns aufsuchen. Dort können Berater dann ansetzen und die Ratsuchenden auf den Weg zu einer Problemlösung hilfreich sein.
Bis ein Mann eine Beratungskraft aufsucht, muss der Leidensdruck bereits sehr ausgeprägt sein. Frauen setzen sich viel früher mit dem Thema Gesundheit auseinander. Dr. Christine D´Souza aus Basel schilderte in einem spannenden Referat die unterschiedlichen Motive, warum Frauen und Männer in die Beratung kommen.
Dem Thema Körpersprache widmete sich Frau Maria Amsler, Diplom-Psychophysiognomin aus Zürich. Gerade in der Beratungstätigkeit kann viel aus der Mimik, Gestik und Körpersprache der Ratsuchenden herausgelesen werden. Für einen Berater ist es auf jeden Fall wichtig, sein Gegenüber genau zu beobachten. Als Tipp gab Frau Amsler den Teilnehmern mit auf den Weg, authentisch zu sein und jeden Kunden individuell zu behandeln.
Wie können Ernährungs- und Gesundheitsberater neue Teilnehmer für ihre Kurse gewinnen? Lotta Ingold, Unternehmerin im Gesundheitsbereich in Zürich, empfiehlt "Vertriebskanäle" zu suchen, über die man sein Angebot bekannt machen kann. Dazu zählt beispielsweise geeignete Stellen ausfindig zu machen, wo Prospekte über das eigene Kursprogramm ausgelegt werden können. Generell braucht es viel Eigeninitiative und Eigenmotivation, um in diesem Beruf selbständig zu werden.
PR-Beraterin Anne Belmiliani aus Therwil klärte die Teilnehmer über die Unterschiede zwischen Werbung und PR auf. Wichtig ist das Bewusstsein, welche Zielgruppe passt. Die finanziellen Mittel, die für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stehen, sind ebenfalls zu berücksichtigen. Die selbständige PR-Frau zeigte auf, welche Maßnahmen speziell für die Gesundheitsberatung sinnvoll sind. Neben den Werbemaßnahmen selbst ist eine Überprüfung ihrer Wirksamkeit für das weitere Vorgehen sehr wichtig.
Das abschließende Referat hielt Volker Schulte aus Bern von der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Eine Aufgabe der Stiftung ist es, Projekte in der Gesundheitsförderung finanziell zu unterstützen. Nach dem letzten Referat brachte UGB-Geschäftsführer Thomas Männle das Wesentliche aus den Vorträgen noch einmal auf den Punkt und verabschiedete die Teilnehmenden und Referenten und bedankte sich für die aktive Mitarbeit. Ein herzliches Dankeschön geht auch an alle Personen, die das Gelingen der Tagung vor Ort unterstützt haben.
Noemi Koch-Cadosi