UGB-Symposium:
Entlasten – entsäuern – ausscheiden
Was bedeutet es, den Körper zu entgiften? Gibt es ein Entschlacken? Und welche Maßnahmen helfen dabei? Antworten erhielten die Teilnehmer auf dem UGB-Symposium vom 13. bis 15. April 2018 im Seminarzentrum fünfseenblick am Edersee.
Detox-Programme und -Produkte feiern derzeit Hochkonjunktur. Alle versprechen eine Entgiftung – tatsächlich ist die Wirkung meist fraglich. Was im medizinischen Sinne mit Entgiftung gemeint ist, erklärten die UGB-Dozenten Johanna Feichtinger und Hans-Helmut Martin zu Beginn der Veranstaltung. Die beiden Ernährungswissenschaftler erläuterten, wie man sich vor Toxinen wie Metallen schützt und wie die Chelattherapie bei einer möglichen Vergiftung helfen kann.
Neben der klassischen Entzündung – einer gesunden Abwehrreaktion des Organismus – gibt es auch die Low-Grade-Inflammation, ein unterschwelliges und subklinisches Entzündungsgeschehen. Auslöser sind freie Radikale, die durch bestimmte Nahrungsfehler, Umwelteinwirkungen oder auch Stress entstehen. Mit einer anti-entzündlichen Ernährung lasse sich diesem Geschehen vorbeugen, so Hans-Helmut Martin. Er empfahl zum Beispiel, den Anteil tierischer Lebensmittel zu reduzieren und reichlich antioxidative Pflanzenstoffe mit Gemüse und Obst aufzunehmen.
Dass Bewegung chronischen Entzündungen entgegenwirkt und für die Ausscheidung wichtig ist, bestätigte Dr. Markus Schwarz. Der Sportwissenschaftler führte mit den rund 75 Teilnehmern verschiedene Bewegungs-, Koordinations- und Dehnübungen durch. Zugleich untermauerte er die Praxis mit zahlreichen Studien. So kann Bewegung die Lebenserwartung erhöhen und Osteoporose vorbeugen, während körperliche Inaktivität zu Krebs, Arteriosklerose oder Alzheimer beitragen kann.
Fasten- und Basenkuren professionell
Die Rolle des Säure-Basen-Haushalts und wie Fasten- und Basenkuren professionell durchgeführt werden, erfuhren die Teilnehmer in kleineren Workshops. Eine latente Azidose werde meist durch eine falsche Lebensmittelauswahl, Zubereitungsfehler und Fehlfunktionen des Gastrointestinaltraktes ausgelöst. Hilfreich dagegen seien ausreichende Bewegung, basenbildende Lebensmittel oder Stressminderung. UGB-Gesundheitstrainerin Regina Kistermann demonstrierte, wie man Säureablagerungen im Körper erkennen und wie eine Azidosemassage helfen kann. Hilfreiche Tipps und Tricks zur Vorbereitung und Durchführung von Basenkuren lieferte Fastenleiterin Dorothe Bertlich-Baumeister.
Symposiumsband
Wer alle 11 Vorträge in schriftlicher Zusammenfassung oder als PowerPoint Handout nach lesen möchte, kann den Symposiumsband im UGB-Medien-Shop bestellen. Die Auflage ist begrenzt.
63 Seiten, DIN A4, 15,- €
Für viele Teilnehmer war die Lymphe bisher eine wenig bekannte Körperflüssigkeit. Die Ernährungswissenschaftlerin Esther Nelle informierte, dass die Lymphe durch den gesamten Körper fließe und dabei Stoffe wie Krebszellen, Fette und sogar Tätowier-Tinte vom Gewebe abtransportiere. Im Anschluss zeigte sie, wie mit leichten Massagegriffen der Lymphfluss am eigenen Kopf gefördert werden kann. Die Teilnehmer machten begeistert mit.
Zum Abschluss betonte Johanna Feichtinger, wie wichtig es sei, darmgesund zu essen. Während Kauen die Verdauung fördere, wirke Stress als Hemmfaktor. Dagegen beeinflusse ein hoher Proteinanteil das Mikrobiom negativ, also die Zusammensetzung der Bakterien im Darm.Neben dem fachlichen Input konnten sich die Gäste über das vegetarische Bio-Büffet des Seminarhauses freuen. In den Pausen und an den Abenden nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit, sich im Blauen Salon oder bei einem ausgedehnten Abendspaziergang mit anderen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Text: Senta Kretzschmar
Foto: S. Kretzschmar/UGB