UGB-Symposium: Ressourcen stärken
Wie können wir gesundheitliche Ressourcen optimal stärken? Theoretische Hintergründe und praktische Lösungsansätze lieferten die Vorträge und Workshops beim ausgebuchten UGB-Symposium vom 12. bis 14. Oktober 2018 am Edersee.
Bedenkliche Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln gibt es viele. Einige Lebensmittel werden aber zu Unrecht kritisch eingestuft. Wie gesundheitsschädlich Lektine in Gemüse, Coffein im Kaffee oder Gluten in verschiedenen Getreidearten tatsächlich sind, bewerteten die UGB-Dozenten Hans-Helmut Martin und Julia Bansner. Die beiden Ernährungswissenschaftler boten einen Einblick in die Vielfalt der Coffeinwirkung und die Komplexität der Erkrankung Zöliakie.
Workshops für die Praxis
Die Qual der Wahl hatten die über 90 Teilnehmer, als sie aus drei Themenworkshops zwei auswählen durften: Mit leckeren Rezepten lud Elke Männle, Ernährungsberaterin UGB, in die Lehrküche zur kreativen Zubereitung von Frischkost ein, während Apothekerin Brigitte Hillner Interessierten das gesundheitsfördernde Potenzial von Hausmitteln vorstellte. Eine praktische Anleitung für Bewegungspausen in Seminaren bot TouchLife-Praktikerin Bettina Kowalsky an. Mit selbst entwickelten Bewegungsgeschichten brachten die Teilnehmer des Workshops fortan für alle Schwung in die Pausen.
Dass regelmäßige Bewegung unterschwelligen Entzündungsreaktionen im Körper entgegenwirken kann, erfuhren die Teilnehmer von Hans-Helmut Martin. Freie Radikale, Stress, bestimmte Ernährungsfehler und diverse Umwelteinwirkungen befeuerten diese sogenannte Low-Grade-Inflammation. Neben Bewegung bremse auch eine überwiegend pflanzliche Ernährungsweise, die reich an Antioxidanzien ist, die subklinischen Entzündungen.
Wie wichtig neben einer ausgewogenen Ernährung auch die Nahrungspausen sind, erläuterte UGB-Fastenleiterin Johanna Feichtinger. Sie stellte verschiedene Modelle des Intervallfastens vor und ging auf die gesundheitlichen Effekte von längeren Nahrungskarenzen ein. Diese ermöglichten es etwa dem Darm, sich selbst zu reinigen. So sei Magengrummeln kein Zeichen von Hunger, sondern signalisiere den Start des etwa 90-minütigen Housekeeper-Effekts. Nahrungspausen stehen auch im engen Zusammenhang zur Chronobiologie. Für Gesundheit und Wohlbefinden komme es deshalb auch darauf an, wann wir essen, verdeutlichte Hans-Helmut Martin. Anhand der Organuhr aus der traditionellen chinesischen Medizin und der modernen chronobiologischen Forschung erklärte er die aktiven Zeiten unserer Organe im Tagesverlauf sowie ihre Ruhephasen.
Körperorientierte Beratung
Mit ihrer schauspielerischen Darstellung verschiedener Beratungssituationen amüsierten Edith Gätjen und Stephanie Hoy die Teilnehmer, ohne dass ernsthafte Lösungsansätze für schwierige Situationen zu kurz kamen. Die beiden Beratungsprofis machten damit deutlich, wie entscheidend Körperbewusstsein und Körpererinnerungen für den Beratungserfolg sein können, wenn das eigene Bauchgefühl und das des Ratsuchenden berücksichtigt werden.
In den Pausen und am Abend nutzten die Teilnehmer rege den Austausch mit Kollegen. Am vegetarischen Vollwert-Bio-Büfett oder im Blauen Salon wurden Erfahrungen ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft.
Text: Julia Bansner