Ernährungskommunikation im digitalen Zeitalter

Die fortschreitende Digitalisierung macht Informationen über Ernährung uneingeschränkt verfügbar. In den sozialen Netzwerken ist das Thema allgegenwärtig. Warum Lifestyle aber offenbar mehr Beachtung findet als faktenbasierte Ernährungsaufklärung, haben wir den Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Gunther Hirschfelder gefragt.

Warum schenken Verbraucherinnen und Verbraucher digitalen Ernährungsinformationen im Vergleich zu analogen so viel Aufmerksamkeit?

Das Digitale ist so verführerisch, weil es mit dem Versprechen verknüpft ist, allwissend und wahr zu sein. Die digitale Welt ermöglicht den Zugriff auf das gesamte Ernährungswissen – und zwar unmittelbar auf Abruf, jederzeit. Dadurch ist eine Kompetenz-Asymmetrie entstanden. Wir haben auf der einen Seite etablierte Institutionen, die hauptsächlich über die klassischen Medien wie Printmedien und Websites aufklären. Auf der anderen Seite stehen Akteure, die über netzbasierte, nicht-lineare Kanäle im interaktiven Austausch mit ihrem Publikum treten, etwa in den sozialen Medien. Das wäre an sich nicht schlimm. Aber die Inhalte und das Nicht-Wissen der Influencer sind problematisch. Viele Akteure in den sozialen Medien fühlen sich nicht Fakten oder wissenschaftlich geprüften Standards verpflichtet. Im Gegenteil, sie sind oft wissenschaftsfeindlich und ideologiegesteuert ...

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Stichworte: Social Media, Influencer, Essen, Wissenschaft, Fakten, Fake, Ernährungsfachkräfte


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UGBforum 4/2022
Ernährungskommunikation: Fake oder Fakten


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