Das Fleischparadoxon: Tiere mögen, aber essen

Fragen zu Tierethik und Tierschutz haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Der weltweite Konsum von Fleisch ist dennoch höher als jemals zuvor. Das widersprüchliche Phänomen, Tiere gerne zu haben, aber Fleisch zu essen, wird als Fleischparadoxon bezeichnet. Lässt sich das Dilemma lösen?

Tiere zu mögen und dennoch als Fleisch zu essen, ist ein klassisches Beispiel für die kognitive Dissonanztheorie. Diese Theorie gründet sich in der Annahme, dass Menschen bestrebt sind, zwischen ihren Einstellungen und ihrem Verhalten eine stimmige Balance aufrechtzuerhalten und Widersprüche möglichst zu vermeiden. Kommen Einstellung und Verhalten in dissonante Beziehung zueinander, wird dies als unangenehm empfunden und es wird versucht, den Widerspruch für sich aufzulösen. Das kann über eine Verhaltensänderung gelingen, beispielsweise kein Fleisch mehr zu essen. Diese Veränderung ist jedoch für die meisten Menschen nicht so leicht zu bewerkstelligen und sie empfinden das als hohen Aufwand. Um das unangenehme Gefühl der Dissonanz aufzuheben, findet eine oft unbewusste Anpassung der eigenen Einstellung statt. Dabei werden verschiedene persönliche Argumente konstruiert, die das bisherige Verhalten rechtfertigen ...

Bild © cavan/stock.adobe.com

Stichworte: Fleischparadoxon, kognitive Dissonanztheorie, Widerspruch, Rationalisierungsstrategien, Tierethik, Dilemma, Karnismus, Speziesismus, Verdrängung, Tiere nutzen, Tier als Ware, dissonante Kognitionen, Widerspruch auflösen


Alles steht Kopf – fit durch die Pubertät Den vollständigen Beitrag lesen Sie in:
UGBforum 5/2024
Alles steht Kopf – fit durch die Pubertät


Heft kaufen