UGB bringt Gesundheit in Betriebe
Steigende Kosten im Gesundheitswesen machen deutlich: Ob sich jemand gesund verhält, ist keine reine Privatangelegenheit. Betriebliche Gesundheitsförderung ist daher auch ein Thema des UGB. Das Interesse der Unternehmen wächst, aktiv etwas für eine gesunde Belegschaft zu tun. Die Redaktion fragte Elisabeth Klumpp, stellvertretende UGB-Geschäftsführerin, was der Verband in dieser Hinsicht zu bieten hat.
Wie unterstützt der UGB Unternehmen dabei, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern?
Unsere Konzepte zielen darauf ab, die innerbetrieblichen Kompetenzen für eine nachhaltige, pflanzenbetonte, frische und genussvolle Ernährung aufzubauen und ein Unternehmen dabei langfristig zu stärken. Wir vermitteln hierzu nötiges Fachwissen und insbesondere praktisches Know-how. Das kann in Form von Vorträgen, für den einzelnen Betrieb erarbeitete Inhouseschulungen oder als Coaching und Schulung für Mitarbeiter der Kantine stattfinden.
Mit welcher Motivation wenden sich Unternehmen denn an den UGB?
Den Unternehmensführungen und Trägern öffentlicher Einrichtungen wird zunehmend klarer, dass die Erhaltung der Arbeitskraft eine wichtige Investition in die Zukunft ist. Auch haben politische Entscheidungen zur Sensibilisierung für Betriebliche Gesundheitsförderung beigetragen, beispielsweise durch mehr Engagement der Krankenkassen. Auf den UGB kommen in erster Linie öffentliche Einrichtungen zu, wie Schulen, Kindergärten und Altenheime sowie Gewerkschaften, Polizei oder kirchliche Einrichtungen. Auch das produzierende Gewerbe ist an unseren Dienstleistungen für Mitarbeiter und Kantinen interessiert. Am meisten nachgefragt wurde das Know-How des UGB jedoch in letzter Zeit von Kitas und Grundschulen. Sie haben aufgrund der zunehmenden Betreuung vor dem dritten Lebensjahr auf der einen Seite und der Entwicklung zu Ganztagsschulen auf der anderen Seite besonders hohen Fortbildungs- und Entwicklungsbedarf.
Welche Themen werden von den Firmen besonders nachgefragt?
Das Themenspektrum ist sehr breit. Unsere Angebote reichen von Gesund essen am Arbeitsplatz, Brain Food, Richtig essen bei Nacht- und Wechselschicht bis zu allgemeinen Zusammenhängen zwischen Ernährung und Gesundheit. Dazu unterstützen wir bei der kreativen und vielfältigen Umsetzung eines vegetarischen Speisenangebots der Kantine, der Einführung eines veganen Menüs und der zielgruppengerechten Gemeinschaftsverpflegung – stets vollwertig, saisonal und motivierend. Vollwertige Verpflegung bei Lebensmittelunverträglichkeiten, Richtig Essen und Verpflegen im Alter und bei Demenz stoßen ebenfalls auf großes Interesse – immer individuell zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Betriebs. Für Kitas und Schulen stehen neben Themen wie Besser essen in der Kita und Mehr Frische und Vielfalt beim Essen in der Kita auch entwicklungspsychologische und pädagogische Aspekte im Vordergrund.
Welche Strategie halten Sie für die Unternehmen am besten geeignet, auf Dauer ein gesünderes Essverhalten der Mitarbeiter zu erreichen?
Ideal ist, eine innerbetriebliche Zuständigkeit und einen Ansprechpartner für gesundheitsförderliche Belange aufzubauen. Dafür können Personen, die im Team eine hohe soziale Kompetenz und Akzeptanz aufweisen, an der UGB-Akademie zu Betrieblichen Ernährungstrainern ausgebildet werden. Die so geschulten Mitarbeiter können in Gesundheitszirkeln verschiedene Themen wie Bewegung, Entspannung und Ernährung vernetzen und die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter mit Vorgesetzten und Kantine koordinieren. Der UGB kann diese Mittlerpersonen auch zur Durchführung von Trainingsprogrammen qualifizieren, mit denen sich Essgewohnheiten nachhaltig ändern lassen. Gleichzeitig ist die Schulung der Köche und Küchenfachkräfte unabdingbar. Mit diesen beiden Maßnahmen können Betriebe eine nachhaltige Entwicklung hin zu gesünderen Arbeitsplätzen gewährleisten.
Welche Kompetenzen bringen die Dozenten des UGB für Betriebliche Gesundheitsförderung mit?
Das große Plus der UGB-Akademie liegt zum einen in der langjährigen Erfahrung, Verhaltensänderungen im Bereich Ernährung zu begleiten. Zum anderen garantieren die DozentInnen der UGB-Akademie eine optimale Verknüpfung fundierter, theoretischer Empfehlungen mit der praktischen Umsetzung – und diese wird von speziell geschulten und routinierten Köchen und Küchenmeistern mit viel Genuss und großem kreativem Potenzial vermittelt.
Der UGB arbeitet nicht nur selbst mit Betrieben zusammen. Er bietet auch ein Seminar für Mittlerkräfte an, die ebenfalls in dem Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung aktiv werden wollen. Für wen ist das Seminar geeignet?
Das Seminar richtet sich insbesondere an zertifizierte Ernährungsberater UGB sowie an Oecotrophologen und Diätassistenten, die eine Zertifizierung für die Zusammenarbeit mit Krankenkassen anstreben. Es eignet sich aber auch für Personen, die ohne entsprechende Zertifizierung mit ihrem Angebot in Betriebe gehen. Die Fortbildung hat zum Ziel, die Teilnehmer auf die Aufgabe als Dienstleister im Rahmen Betrieblicher Gesundheitsförderung vorzubereiten. Sie machen sich damit zum kompetenten Ansprechpartner für Unternehmen.
Vielen Dank für das Gespräch.Seminar Betriebliche Gesundheitsförderung
Teilnehmer fit zu machen für das Themenfeld Betriebliche Gesundheitsförderung, ist Ziel des UGB-Seminars „Betriebliche Gesundheitsförderung – effizient und nachhaltig“. Bei einem Überblick über Grundlagen der Ernährung und der Betrieblichen Gesundheitsförderung erläutern die Dozenten die physiologischen Hintergründe, die einen gesunden Arbeitsplatz ausmachen – inklusive gesunder Verpflegung, und stellen Beispiele für bisher erfolgreiche Maßnahmen vor. Besonders hilfreich für die Teilnehmer: Es gibt Antworten auf die Fragen, wie gelingt die Zusammenarbeit mit Krankenkassen, wie stellt man Kontakte zu Betrieben her und wie entwickelt man eigene Angebote. Das Seminar eignet sich vor allem für Ernährungsberater UGB sowie für Oecotrophologen und Diätassistenten, die sich im Zertifizierungsprozess für die Krankenkassen nach §20b SGB V befinden.
... mehrQuelle: Klumpp E. UGBforum 5/18, S. 220-221
Bild © Kurhan/Fotolia.com
Stichworte: Betriebliche Gesundheitsförderung, UGB, Unternehmen, Gesundheit, Mittlerkräfte
Dieser Beitrag ist erschienen in:
UGBforum 5/2018
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